6. und 7. Mai 2025 med.Logistica
03.05.2023 med-logistica

BASIC LINE: Mehr Arzneimitteltherapiesicherheit durch Unit Dose

Was müssen Krankenhäuser bei der Einführung von Unit-Dose-Konzepten beachten? Wie sollte der Einstieg in diese patientenindividuelle Arzneimittelversorgung geplant werden? Antworten liefert der Schwerpunkt „Unit Dose“ innerhalb der Workshop-Reihe BASIC LINE am 17. Mai 2023 auf der med.Logistica.

„Viele Krankenhäuser machen sich derzeit im Zusammenhang mit dem Krankenhausreformgesetz Gedanken, wie sie in Sachen Digitalisierung aufgestellt sind und ob die Einführung einer Unit-Dose-Versorgung im Zuge von Digitalisierungsprojekten für sie sinnvoll ist“, erklärt PD Dr. rer. nat. habil. Holger Knoth, Leiter der Klinik-Apotheke des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, AöR des Freistaats Sachsen. Als Moderator und Referent beim BASIC-LINE-Workshop zu Unit Dose erläutert der Vorsitzende des Landesverbands Sachsen des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e. V. auf der med.Logistica, worin die Vorteile bestehen und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen.

Sicherheit und Personalentlastung

Bei einer Unit-Dose-Versorgung stellt die Apotheke alle Arzneimittel individuell für jeden Patienten zusammen, verpackt und etikettiert sie. Die auf diese Weise dosierten Arzneien werden auf die Stationen geliefert, dies entbindet beispielsweise das Krankenpflegepersonal von zeitaufwändigen Sortier- und Portionierungsarbeiten. „Wir als Berufsverband unterstützen die Einführung, weil wir der Meinung sind, dass die Arzneimitteltherapiesicherheit mit Unit Dose einen deutlichen Schritt nach vorn macht. Zwar bedeutet es Mehraufwand für die Apotheke und erfordert entsprechende Investitionen, doch dem stehen ebenfalls Erleichterungen für Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegefachkräfte gegenüber. Wir möchten auf der med.Logistica den Stellenwert von Unit Dose für die Arzneimitteltherapiesicherheit genauso wie für die Entlastung der Pflege und die Förderung der interprofessionellen Kooperation in den Kliniken zur Diskussion stellen“, betont Dr. Knoth.

Im Moment werde Unit Dose in Häusern unterschiedlicher Größe genutzt bzw. eingeführt. Flächendeckend durchgesetzt habe sich das Konzept aber noch nicht. Während man früher meinte, dass bei größeren Krankenhäusern eine Unit-Dose-Versorgung schwierig werden könne, sehe man das heute nicht mehr so, sagt Dr. Knoth. Die Digitalisierung habe das Konzept verändert und verbreitert, die Voraussetzungen hätten sich verbessert und die Zahl der Lösungsanbieter sei größer geworden. Nicht zuletzt sei die Anerkennung der Apothekerinnen und Apotheker im interprofessionellen Teamwork deutlich gewachsen.

Digitalisierungsschub fördert Unit Dose

„Dank des Schubs durch das Krankenhausstrukturgesetz mit Fördergeldern für Digitalisierungsprojekte sowie den wachsenden Zwang zur Digitalisierung auf der anderen Seite gibt es viele Kliniken, die Unit Dose derzeit planen und einige, die bereits beginnen“, so Dr. Knoth. Der BASIC-LINE-Workshop helfe dabei, das Thema Unit Dose strategisch anzupacken und einen Eindruck davon zu bekommen, wo man stehe und wo man hinmüsse, um bei der Arzneimittelversorgung zukunftsfähig zu bleiben. Stichwort Closed Loop Medication Management, bei dem alle Informationen zu jeder Zeit für alle am Medikationsprozess im Krankenhaus Beteiligten digital verfügbar und nachvollziehbar sind, integriert in eine elektronische Patientenakte. „Hier ist Unit Dose ein ganz adäquater Bestandteil“, unterstreicht Dr. Knoth. „Wir möchten alle zum Workshop einladen, die Unit Dose planen, weil sie dann ein besseres Gefühl dafür bekommen, welche Gedanken man sich im Vorfeld unter anderem zur interprofessionellen Zusammenarbeit machen sollte. Außerdem alle, die bereits Konzepte haben oder in der Umsetzung sind, denn solche Projekte sind immer im Fluss und es ist gut, Erfahrungen zu teilen. Ich freue mich auf einen lebendigen Gedankenaustausch!

Der zweiteilige Workshop „Unit Dose“ findet innerhalb der Workshop-Reihe BASIC LINE am Mittwoch, 17. Mai 2023, von 14.15 Uhr bis 15.15 Uhr auf der med.Logistica statt. Im ersten Teil befasst sich M.Sc. Sylvia Kaczmarek, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung „Health Care Logistics“ am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, mit „Apothekenplanung und Unit Dose in Krankenhausprojekten – Prozesse, Konzepte und Flächen“, moderiert von PD Dr. Holger Knoth. In seinem anschließenden Referat beleuchtet Dr. Knoth das Thema „Was muss ich in der Apotheke für den Einstieg zu Unit Dose beachten?“

Weitere Schwerpunkte der Serie BASIC LINE sind am 16. Mai Modulversorgung (11.30 Uhr bis 13.00 Uhr), Ortungssysteme (14.30 Uhr bis 16.00 Uhr) und Stammdatenmanagement (17.30 Uhr bis 18.30 Uhr). Am 17. Mai stehen außerdem Lagerlogistik (8.30 Uhr bis 10.00 Uhr) und Fallwagenlogistik (11.30 Uhr bis 13.00 Uhr) auf der Agenda.

Der zweiteilige Workshop „Unit Dose“ findet innerhalb der Workshop-Reihe BASIC LINE am Mittwoch, 17. Mai 2023, von 14.15 Uhr bis 15.15 Uhr auf der med.Logistica statt.
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