Best Practice: Roadmap für die digitale Transformation
Die digitale Transformation erfasst sämtliche Bereiche und Organisationsprozesse in der Krankenhausversorgung und -logistik. Den Status quo, Handlungsoptionen und Maßnahmen sowie den damit verbundenen Mehrwert rückt der Vortrag „Digitale Transformation der Krankenhauslogistik: Systemveränderung durch Technologieeinsatz und Digitalisierung – Studie Online-Erhebung Kollegialer Führung in AUT Krankenanstalten“ am 17. Mai 2023 auf der med.Logistica in den Fokus.
„Vor dem Hintergrund gegenwärtiger und künftiger Herausforderungen des Gesundheitswesens wie Fachkräftemangel, knappen Ressourcen sowie dem Bedarf der Patientinnen und Patienten analysieren wir auf der med.Logistica den sehr heterogenen digitalen Reifegrad der Krankenhauslogistik in Österreich und in Deutschland“, erläutert Prof. Dr. Johannes Kriegel MBA, MPH, Professor für Gesundheitsmanagement am Department Gesundheits-, Sozial- und Public Management der Fachhochschule Oberösterreich in Linz sowie Privatdozent und Assoziierter Forscher am Institut für Management und Ökonomie im Gesundheitswesen, UMIT Tirol – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik. Gerade die Krankenhauslogistik habe das Potenzial, zur Lösung der gegenwärtigen Probleme beizutragen, betont der Professor. Die med.Logistica stelle dies immer wieder unter Beweis, deshalb werde er die Veranstaltung für eine Exkursion mit Studierenden nutzen.
Praktisch umsetzbar: Prozesslücken schließen
„Die vorhandenen Möglichkeiten von Automatisierung, Robotik, Big Data und Künstlicher Intelligenz treffen in den Kliniken aber oft auf eine Realität ohne entsprechende Infrastruktur, angefangen bei mangelhaften Datenleitungen und fehlendem flächendeckendem W-LAN“, so Prof. Kriegel.
Auch eine Online-Erhebung unter österreichischen Krankenhausleitungen von 2022 habe als Top-Herausforderungen des digitalen Wandels im Krankenhaus, neben den infrastrukturellen Schwächen, relevante Basisvoraussetzungen wie die Mitarbeitermotivation und ‐qualifikation sowie die Technologieakzeptanz identifiziert. Im gemeinsamen Referat mit Selina Grabner vom Krankenhausträger Oberösterreichische Gesundheitsholding wird Prof. Kriegel auf der med.Logistica Lösungsansätze aufzeigen. Wichtig seien die Glättung uneinheitlicher Prozessketten, die Überwindung von Medienbrüchen und Prozesslücken sowie eine optimale Mensch-Maschine-Interaktion: „Aus der Ist-Situation entwickeln wir praktisch umsetzbare Konzepte und zeigen, was Logistik in Kombination mit Digitalisierung leisten kann.“
Übergreifend Begeisterung schaffen - aber wie?
Die Basis für den Erfolg liege jedoch in der Kommunikation und Kooperation aller Bereiche im Krankenhaus, ist Prof. Kriegel überzeugt. Die Akzeptanz für Digitalisierungslösungen in den Häusern und Abteilungen müsse steigen: „Entweder man schafft übergreifend Begeisterung oder landet bei Insellösungen.“ Altes Abteilungsdenken gelte es zu überwinden und über den eigenen Tellerrand zu schauen: „Das ist schnell gesagt, aber schwierig gemacht. Mit der Digitalisierung ist ebenfalls eine soziale Transformation verbunden.“ Interne Befragungen zählen laut Prof. Kriegel zu den projektbegleitenden Instrumenten, um Feedback einzuholen und den Stand der Dinge transparent zu machen. In Leipzig wird er die Ergebnisse einer aktuell laufenden Mitarbeiterbefragung und die zugrundeliegende Herangehensweise vorstellen. „Das Publikum wird unseren Vortrag mit dem Grundriss einer Roadmap für eine Digitalisierungsstrategie verlassen. Wir wollen den Häusern helfen, zu einer fundierten Selbsteinschätzung zu kommen und auf dieser Grundlage ein Modell für das weitere Vorgehen mit konkreten Schritten zu entwerfen.“
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Der Vortrag „Digitale Transformation der Krankenhauslogistik: Systemveränderung durch Technologieeinsatz und Digitalisierung“ findet am 17. Mai 2023 (8.30 Uhr) statt. Er ist Teil des Themenblocks „Digitalisierung und Prozessmanagement“ (8.30 Uhr bis 10.00 Uhr). Dieser umfasst ebenfalls die Referate „Benchmark-Studie Krankenhauslogistik 2022“ sowie „Erfolge und Hürden der Digitalisierung im Städtischen Klinikum Dresden“.