Interoperabilität im Klinikalltag: Die gleiche Sprache sprechen
Verschiedene Abteilungen, technische Systeme und Geräte im Krankenhaus reibungslos miteinander verbinden – das steht im Zentrum der Session „Interoperabilität im Krankenhaus – wenn Pflege, Logistik und Medizin die gleiche Sprache sprechen“ am 16. Mai 2023. Die Veranstaltung der Hochschule Niederrhein und der DYNAMED GmbH ergänzt das Programm der med.Logistica.
„Interoperabilität ist eine grundlegende Voraussetzung, um die Digitalisierung der Kliniken erfolgreich zu gestalten, Menschen und Information zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bringen sowie Fehlbehandlungen und Wartezeiten zu minimieren. Im Krankenhauszukunftsgesetz zum Beispiel ist sie für alle Fördertatbestände verpflichtend, sonst gibt es kein Geld“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Hubert Otten, Leiter des Competence Centers eHealth und Professor für Technische Systeme, Betriebsorganisation und Logistik in Einrichtungen des Gesundheitswesens an der Hochschule Niederrhein.
Vorteile der Vernetzung
Prof. Otten wird die Session mit einer Einführung in das Thema Interoperabilität eröffnen. Danach verdeutlicht Holger Weise, Prokurist der DYNAMED GmbH, in einer Live-Vorführung einen idealen Patientenaufenthalt. Im abschließenden Vortrag „Was kann man erreichen und wie schwer wird der Weg?“ geht Nicole Hasenbein, operative Geschäftsleitung (COO) in der Service Stern Nord GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), auf praktische Beispiele aus dem UKSH ein – einem Haus der Maximalversorgung mit zwei Standorten in Kiel und Lübeck, die 2019 neue Gebäude bezogen haben. „Wir werden darlegen, wie durch Vernetzungen unterschiedlicher Arbeitsbereiche bzw. deren Software effizientere Abläufe geschaffen und durch einen funktionierenden Datenfluss Belastungen für das Personal reduziert werden“, kündigt Prof. Otten an. Dabei werde auf Beispiele aus dem Krankenhausalltag eingegangen, darunter Speisenversorgung, Patiententransport, Bettennachverfolgbarkeit und Bettenreinigung sowie Sendungsverfolgung und Chargennachverfolgbarkeit.
Datenfluss in Echtzeit
„Wenn ein Patient um 10.00 Uhr aus der Klinik entlassen wird, wäre es am besten, wenn den Primärsystemen nachgelagerte Systeme diese Information schon vorher gehabt hätten. Aber spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten die Daten in Echtzeit weitergegeben werden, damit nachgelagerte Prozesse ohne weitere zeitliche Verzögerungen disponiert und durchlaufen werden können – von der Aufbereitung des Bettes und der Reinigung des Zimmers bis zum Taxiruf für die Heimfahrt“, erläutert Prof. Otten an einem Beispiel, worum es unter anderem geht. „Unter einer zeitlich verzögerten Protokollierung dieser Daten leidet die Effizienz des gesamten Systems Krankenhaus.“ Wichtig sei zudem, dass der Datenfluss über Sektorengrenzen hinaus externe Bereiche und Dienstleister mit einbeziehe.
„Die med.Logistica ist ein idealer Platz für die Session zur Interoperabilität, denn die Logistik durchdringt als Querschnittswissenschaft alle Bereiche des Gesundheitswesens wie Medizin und Pflege, sie gewährleistet den optimalen Weg eines Patienten durch den gesamten Behandlungsprozess hindurch, sichert einen effizienten Ressourceneinsatz und unterstützt mitunter auch bei der Reduzierung der Verweildauer im Krankenhaus.“ Die Session richte sich an alle, die sich für effiziente Prozesse und Prozessmanagement interessieren – „vom Einkäufer bis zum Transporteur und zum Hol- und Bringdienst, der Regale oder Modulschränke bestückt, von der Patientenaufnahme bis zu den Funktionsbereichen und zum Fallmanagement, aber ebenso an IT-Fachleute und IT-Strategen“, so Prof. Otten. „Und natürlich adressieren wir hier alle, die auf Leitungsebene Verantwortung tragen und über die Auswahl technischer Systeme entscheiden.“
Die Session „Interoperabilität im Krankenhaus – wenn Pflege, Logistik und Medizin die gleiche Sprache sprechen“ der Hochschule Niederrhein und der DYNAMED GmbH findet am Dienstag, 16. Mai 2023, zwischen 8.30 Uhr und 9.30 Uhr direkt vor der Eröffnung der med.Logistica statt.
