med.Logistica als Impulsgeber in schwierigen Zeiten

„Stabile Prozesse und somit durchdachte Logistikkonzepte gehören zu den wesentlichen Voraussetzungen für eine gute ärztliche und pflegerische Versorgung im Krankenhaus“, unterstreicht Lemke. „Künftig wird die Logistik zudem weiter an Bedeutung gewinnen, um die Krankenversorgung als hohes Gut der Gesellschaft weiterhin in hoher Qualität zu ermöglichen. Die med.Logistica ist die Plattform, um die derzeitige Prozesskompetenz der Kliniken herauszustellen und aufzuzeigen, wohin die Reise geht. Denn Logistik ist ein wichtiger Hebel, um trotz Lieferkettenproblemen, Versorgungsengpässen und Personalmangel Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, so der DKG-Vize und Vorstandsvorsitzende der Sana Kliniken AG.

Neue Ansätze für die Krankenhauslogistik

Über lange Zeit hätten die Kliniken alles selber gemacht und im eigenen Haus vorgehalten, vom Personal- bis zum Abrechnungswesen, sagt Lemke. „Viel später als die Industrie haben Krankenhäuser begonnen, komplexe Prozesse an Spezialisten auszulagern bzw. sich Partner zu suchen. Im Verhältnis zur Industrie haben die Krankenhäuser hier Nachholbedarf und müssen ihre traditionellen Abläufe grundlegend erneuern, um die Versorgung zu sichern.“ Auf der anderen Seite bewegten sich die Krankenhäuser in Deutschland in einem hoch regulierten Umfeld: „Die Preise für stationäre Leistungen sind gedeckelt. Doch es ist auch eine Geldfrage, Prozesse neu aufzusetzen und die Krankenhauslogistik für die Zukunft fit zu machen. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Preisexplosionen müssen die Häuser hingegen sparen, um nicht in eine Kostenfalle hineinzulaufen. Darüber hinaus fehlt aufgrund der volatilen Rahmenbedingungen oft der Freiraum, umfassende Innovationen anzuschieben.“ Das Ergebnis sei Stückwerk. Fachveranstaltungen wie die med.Logistica würden die Chance bieten, neue Ansätze zu entwickeln, Best-Practice-Projekte und Lösungen aus der Industrie kennenzulernen, zum Beispiel zum Outsourcing von Prozessen.

Wichtiger Austausch in schwierigen Zeiten

„Ich möchte die Kliniken ermuntern, in der Verantwortung für die Patientinnen und Patienten nach neuen, kreativen Lösungen zu suchen sowie Impulse für die Branche zu setzen. Dazu kann der Austausch auf der med.Logistica beitragen,“ erklärt Lemke. Nicht zuletzt gehe es im Hinblick auf den Fachkräftemangel darum, das Personal durch bestmögliche logistische Workflows, Digitalisierung und Automatisierung von mechanischen Arbeiten wie der Bestückung der Stationen mit Medikamenten und Materialien zu entlasten. „Ohne softwaregestützte Optimierung und den Einsatz von Robotersystemen wird es nicht mehr gehen.“ So könnten Stückgut-, Transport- oder Reinigungsroboter manuelle Tätigkeiten übernehmen.

Nachhaltigkeit als Lösung

„Die med.Logistica ist ebenfalls der richtige Ort, um das Thema Nachhaltigkeit im Zusammenspiel mit Effizienz und Patientenversorgung zu diskutieren und zu zeigen, wo Nachhaltigkeit außerdem zu mehr Wertschöpfung beitragen kann“, betont Lemke. „Unsere Branche gehört zu den größten CO2-Emittenten. Einen wesentlichen Einfluss auf Nachhaltigkeitskennzahlen im Gesundheitswesen haben die Lieferketten. Hier müssen wir ansetzen, um unsere Eigenverpflichtungen im Bereich Nachhaltigkeit umzusetzen. Dafür müssen wir die Industrie an Bord holen und es braucht einen finanziellen Schub durch die Politik.“ Nachhaltigkeit werde ein immer wichtigerer Bestandteil der Patientenorientierung: „Gerade bei elektiven – planbaren – Behandlungen lassen sich die Menschen zunehmend davon leiten, wie die Klinik mit dem Thema Nachhaltigkeit umgeht, welche Felder sie in der Hinsicht besetzt – von Abfallmanagement bis zu erneuerbaren Energien. Themen, die bisher eher im Verborgenen stattfanden, aber mehr und mehr an öffentlicher Relevanz gewinnen.“

Die Eröffnungsveranstaltung der med.Logistica 2023 findet am Dienstag, 16. Mai, zwischen 10.00 Uhr und 11.00 Uhr statt.