6. und 7. Mai 2025 med.Logistica

Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff

Professor für International Healthcare and Hospital Management

HHL - Leipzig Graduate School of Management

Vita

Leiter des Centrums für Krankenhaus-Management (Uni Münster) sowie Direktor des Center for Health Care Management and Regulation (HHL Leipzig Graduate School of Management). Er war Mitglied des Vorstands der Universitätsklinik Gießen und ist seit 1992 Aufsichtsrat der Kerckhoff-Klinik. Er leitet die Special Interest Group „International Best Practice Management in Process and Innovation Management“ der European Health Management Association (Brüssel). Besondere Arbeitsgebiete sind Motivation und Führung, Supply Chain Management, Value-Based Procurement und Health Technology Assessment. Wichtige Publikationen: „International Best Practices in Health Care Management“ (Emerald, UK, 2015), „Boundaryless Hospital: Redefine and Rethink Health Care Management“ (Springer, 2016), „Erfolgreiches Rehabilitationsmanagement“ (Kohlhammer, 2020), „Krisenresilienz: Wie Corona das Krisenmanagement des Gesundheitssystems verändert“ (Heidelberg, 2022).

Kontakt

HHL - Leipzig Graduate School of Management

Programmpunkte

14:30 - 16:00 Uhr DI. 06. MAI
Künstliche Intelligenz, Robotik und Smart Cabinets

Wie Einkauf und Logistik-Management, aber auch Patienten und Mitarbeiter wirklich profitieren!

Die Session beleuchtet die transformative Rolle von Künstlicher Intelligenz, Robotik und Smart Cabinets im modernen Beschaffungsmanagement von Krankenhäusern. Angesichts der steigenden Arbeitskosten, Materialpreise und Versorgungsengpässe wird die Effizienz der Logistik und Materialwirtschaft zunehmend wichtiger. Digitale Technologien wie KI, Smart Cabinets und Robotik bieten vielversprechende Lösungen, jedoch fehlt es oft an klaren, wirtschaftlich überzeugenden Vorzeigeprojekten. In dieser Session wird diskutiert, wie die Digitalisierung von Prozessen in der Materialwirtschaft erfolgreich gestaltet werden kann, wie KI strategische und operative Aufgaben im Beschaffungsmanagementunterstützt und inwiefern Smart Cabinets eine Schlüsselrolle in einer stabilen, kostengünstigen Logistik übernehmen können. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff wird der konkrete Nutzen und die Implementierung dieser Technologien sowie deren Wirtschaftlichkeit im Klinikalltag beleuchtet.

Saal 5 - Brüssel
08:30 - 09:00 Uhr MI. 07. MAI
Resiliente Lieferketten

Wie man die Versorgungssicherheit stärkt, die grüne Transformation unterstützt und wer was tun muss!

Hintergrund >Lieferabrisse bei Medizinprodukten und Arzneimitteln sind kein neues Phänomen: vielmehr haben Lieferengpässe in den letzten 10 Jahren kontinuierlich zugenommen: -Im Jahr 2024 lag die Zahl der Fehlmeldungen bei Arzneimitteln bei über 500. Auf der Liste standen regelmäßig Antibiotika, Blutdrucksenker, Fiebersäfte für Kinder und Narkosemittel. -Von Lieferabrissen betroffen sind zunehmend auch Medizinprodukte. Versorgungsengpässe zeigen sich in nahezu alle Produktkategorien über alle Mengen-/Wertrelationen. Insbesondere sind es Produkte zur Wundversorgung, Schutzausrüstung, Angiographie-Katheter, Implantate, eingriffsbezogene Kitpacks und Infusionslösungen. >Die Ursachen für Lieferabrisse sind vielfältig: -Monopolabhängigkeiten, regulatorische Eingriffe der Politik (MDR, Lieferkettengesetz) und kriegerische Auseinandersetzungen wirken sich auf Rohstoffverfügbarkeit sowie Qualität und Volumen der Angebotsportfolios internationaler Hersteller negativ aus. -Außerdem ist die Wirtschaftspolitik von Schlüssel-Volkswirtschaften zunehmend durch nationale Interessen, Schutzzölle sowie einen Wettlauf um Rohstoffquellen geprägt. -Auch die politisch gesetzten Anforderungen der „grünen Transformation“ nehmen Einfluss auf Herstellung und Verfügbarkeit von Medizinprodukten. Insbesondere durch Recycling-Optionen, Materialrückgewinnungsmöglichkeiten und Mehrfachverwendung sollen Beiträge zur Ressourcenschonung und damit zur Entlastung von Lieferketten erbracht werden. -Zu den hausgemachten Ursachen zählen mangelhafte Standardisierung und fehlende Informationen über echte Wirtschaftlichkeits- und Nutzeneffekte. >Die Diskussion über sinnvolle und notwendige Maßnahmen, um Lieferabrissen in Zukunft zu begegnen, verläuft bisher wenig zielführend. In dieser Session erfahren die Teilnehmer, welche Akteure mit welchen Aktivitäten zur Resilienz von Lieferketten beitragen können und welche Maßnahmen im eigenen Haus bedarfsgerecht und wirtschaftlich umsetzbar sind.

Saal 5 - Brüssel